Firmung

Mit der Firmung übernehmen Mädchen und Jungen das Taufversprechen, das ihre Eltern und Paten für sie abgegeben haben. Sie sind danach Katholiken mit allen Rechten und Pflichten. Die Firmung ist also aus theologischer Sicht die Vollendung der Taufe. Das bedeutet: Wer gefirmt werden möchte muss bereits getauft sein und er muss der katholischen Kirche angehören.

Was heißt eigentlich Firmung?

Das Wort kommt vom lateinischen „firmare“ und heißt übersetzt bestärken, festigen, ermutigen. Die Firmung ist das Sakrament der Bestärkung des jungen Menschen in seinem Christsein. Die Kraft des Heiligen Geistes verleiht Standvermögen und ermutigt, Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu übernehmen. Das Sakrament der Firmung vertieft in besonderer Weise den Übergang vom Kindsein zum Erwachsenwerden.

Welchen Ursprung hat das Sakrament der Firmung?

Am Pfingstfest wurden die Jünger Jesu vom Heiligen Geist erfüllt. Dies machte sie so stark, dass sie ihre Angst ablegten und mit Freude die Frohe Botschaft Jesu Christi verkündeten, berichtet die Apostelgeschichte im 2. Kapitel. Im 8. Kapitel wird erzählt, dass getaufte Samariter durch die Handauflegung eines Apostels den Heiligen Geist empfingen. Die Handauflegung und somit das Weitergeben des Heiligen Geistes gehörte von da an wie die Taufe zum Christsein dazu. In der frühen Kirche wurden deshalb Taufe, Eucharistie und Firmung gleichzeitig gespendet.

Wie alt muss ich sein?

Die Frage nach dem richtigen Alter für die Firmung wurde im Laufe der Zeit unterschiedlich beantwortet. Mit welchem Alter wird ein junger Mensch volljährig, geschäftsfähig oder strafmündig? Mit wieviel Jahren kann er oder sie den Führerschein machen? Es geht dabei immer um die Frage der Verantwortung, die ich für mich und meine Handeln, also für mein Leben übernehmen kann. Mit der Firmung wird ein gläubiger Mensch sozusagen „volljährig“ im Glauben. Für ihn gelten damit alle Rechte und Pflichten als Mitglied der Kirche. Wer sich firmen lässt übernimmt als Christ selbst die Verantwortung für seinen eigenen Glauben. In der Firmung sagst du Ja zur Taufe, die du in der Regel im Säuglings- oder Kindesalter empfangen hast.

Wie alt muss ein Mensch sein, um eine solche Entscheidung verantworten zu können? Diese Frage ist sicher nicht für alle gleichermaßen zu beantworten. Wenn wir sie jedoch ernst nehmen, ist selbst ein Firmalter von 16 Jahren noch sehr niedrig angesetzt. Diese vom Bistum Hildesheim festgelegte Altersuntergrenze liegt auch der Firmvorbereitung in Garbsen zu Grunde.

Es gilt: Am Firmtag muss das 16. Lebensjahr vollendet sein. Das heißt, die FirmkandidatInnen müssen am Firmtag bereits 16 Jahre oder älter sein!

Vielleicht hilft Ihnen diese kurze Darlegung die vom Bistum vorgegebene und von den Verantwortlichen in unserer Pfarrei mitgetragene Altersuntergrenze zu verstehen.

Seit wann gibt es die Firmung im Jugendlichen-Alter?

Im 12. Jahrhundert wurde die Firmung „als Vollendung der Taufe“ eingeführt. Die Kinder waren zwischen sieben und zwölf Jahre alt. Erst seit dem Konzil von Florenz (1439-1445) gibt es die Firmung als Sakrament. Im Jahr 1971 wurde der Ritus der Firmung im Rahmen der Liturgiereform geändert. Dazu gehörte die Abschaffung des Backenstreichs, den der Bischof dem Firmling verpasste.

Gibt es die Firmung auch in anderen christlichen Konfessionen?

In der evangelischen Kirche heißt es Konfirmation. Wie bei der katholischen Firmung steht auch hier die Verpflichtung im Mittelpunkt, das Leben aus dem Glauben zu gestalten. Konfirmanden dürfen zum ersten Mal am Abendmahl teilnehmen. Die Konfirmation ist aber kein Sakrament – im Gegensatz zur katholischen Firmung. In der Ostkirche werden kleine Kinder sofort nach der Taufe gefirmt. Sie erhalten dann auch ihre erste Heilige Kommunion.

Wie läuft die Firmung ab?

Die Firmung wird vom Bischof oder einem Weihbischof gespendet. Sie findet während eines feierlichen Gottesdienstes nach der Predigt und vor der Eucharistie statt. Nach dem Taufbekenntnis der Firmlinge breitet der Bischof die Hände über jedem Firmling aus und ruft den Heiligen Geist auf ihn herab. Es folgt die eigentliche Firmung. Der Bischof legt ihm die Hände auf den Kopf, salbt ihm mit Chrisam ein Kreuzzeichen auf die Stirn und spricht dazu die Worte: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Der Firmling antwortet mit „Amen“. Während der Firmung legt der Firmpate als Zeichen der Unterstützung seine rechte Hand auf die rechte Schulter des Firmlings.

Was ist ein Firmpate?

Jeder Firmling wird von einem Firmpaten oder einer Firmpatin begleitet. Die Aufgabe der Paten ist, die Jugendlichen im Gottesdienst zu begleiten, während der Firmung hinter ihm/ihr zu stehen und damit zu zeigen: Du stehst nicht allein mit deiner Entscheidung für den Glauben! Er/sie soll Ansprechpartner, Begleiter und auch ein stückweit Vorbild im Glauben sein. Deswegen muss der Firmpate selber katholisch und gefirmt sein.

Wer kann Firmpate werden?

Das Kirchenrecht der katholischen Kirche, der Codex des kanonischen Rechtes (CIC) empfiehlt ausdrücklich, dass der Taufpate auch der Firmpate sein soll (Can. 893 §2). Dies ist eine Empfehlung, aber kein Muss. Der Firmling darf sich also seine Patin oder seinen Paten selbst aussuchen. Wichtig: Sie oder er müssen das 16. Lebensjahr vollendet haben und katholisch gefirmt sein.

Welche Aufgabe haben Firmpaten?

Die Patenschaft ist weitaus mehr als nur die Handauflegung bei der Firmung. Firmpaten sollten sich im Vorfeld über die Vorbereitung und den Firmgottesdienst informieren und Kontakt zum Firmling halten – natürlich auch nach der Firmung. Junge Menschen sollten sich an ihren Firmpaten orientieren können und von ihnen Impulse für ein gelingendes Leben – auch im Glauben – erhalten.

Muss ich mich firmen lassen?

Jeder Firmling entscheidet das selber. Er oder sie sollte aber auf jeden Fall ein Gespräch mit dem Pfarrer der Gemeinde suchen und auch mit den Firmkatecheten über Fragen und Zweifel sprechen. Es besteht die Möglichkeit, am Firmkurs teilzunehmen und sich erst am Ende für oder gegen die Firmung zu entscheiden. In den allermeisten Fällen können in dieser Zeit Missverständnisse geklärt und Fragen an Gott und das Leben so beantwortet werden, dass aus dem anfänglichen Zögern mehr und mehr die Bereitschaft wächst, sich firmen zu lassen.

Braucht man einen Firmnamen?

Es ist eine gute Tradition, dass die Firmlinge sich einen Firmnamen selbst wählen, mit dem der Bischof sie anspricht. Dies sollte möglichst ein Heiliger oder eine Heilige oder ein anderes Vorbild im Leben aus dem Glauben sein. Im Internet unter www.heiligenlexikon.de oder anderen Seiten finden sich zu fast jedem Namen auch Lebensbeschreibungen, Legenden und weitere Hinweise auf die Bedeutung des Namens. Es lohnt sich, hier einmal hereinzuschauen!

Was soll ich anziehen?

Es wurde auch schon nach einer Kleiderordnung gefragt. Hierzu gibt es keine besonderen Vorgaben. Die Jugendlichen sollten sich – dem festlichen Anlass angemessen – in ihrem Outfit wohl fühlen.