… Gibt es tatsächlich zu wenig Angebote für Jugendliche in Garbsen? …
Die Neue Presse veröffentlicht zur Zeit eine Themen Reihe mit dem Titel NP Brennpunkt.
Mit großformatigen Bildern vom Stadtteil „Auf der Horst“ und „Stimmen aus dem Volk“ soll das Thema Sicherheit in den Stadtteilen diskutiert werden.
In der Ausgabe vom 24. April sagte Harald Zimbehl, ehemaliger Richter am Amtsgericht Neustadt und Landgericht Hannover und jetziger Strafverteidiger auf die Frage
“Was wirkt am ehesten vorbeugend gegen Straftaten? Der Mitternachtssport?“
„Sehr gut, aber es ist noch ein Tropfen auf dem heißen Stein. Sportvereine und Jugendfeuerwehren leisten hervorragende Arbeit: Jugendliche, die aktiv sind, tauchen in Strafverfahren generell nicht auf.
Wir müssen aber mehr tun, um Jugendliche in die richtigen Bahnen zu lenken. Für 16- bis18- Jährige gibt es in Garbsen nichts.“
Kann man diese Aussage so stehen lassen? Ich finde nicht! Seit fast dreizehn Jahren bin ich nun für den Offenen Schüler- und Jugendtreff Marspoint zuständig, der dreimal in der Woche abends für Jugendliche ab 13 Jahren geöffnet ist. In einhundert Metern Luftlinie gibt es das Jugendzentrum im Freizeitheim, das sich mit seinen Öffnungszeiten mit dem Marspoint ergänzt. Dort gibt es vom Tanzraum, über den Bandprobenraum und Videoprojekten bis hin zu Spielekonsolen und Internetangeboten, was das jugendliche Herz begehrt. Zahlreiche Sportvereine bieten ein breitgefächertes Angebot. Wer wirklich mitmachen möchte und bereit ist, sich an die „Spielregeln“ jeder Einrichtung und jedes Vereins zu halten, der findet auch für sich ein Angebot.
Die in der Neuen Presse im gestrigen Artikel vom 25. April beschriebenen Jugend-Gangs sind in etwa 20 Jugendliche. Teilweise sind sie noch Kinder, die ihren leider schlechten Vorbildern nacheifern und sie sind längst in allen öffentlichen Jugendeinrichtungen bekannt. Insbesondere sind sie dafür bekannt, dass sie sich eben in keinster Weise an die Spielregeln halten und trotz zahlreicher „Chancen“ letztlich für die Einrichtungen untragbar geworden sind. Sie sind es, die auffallen, provozieren, und bereits polizeilich in Erscheinung getreten sind.
Ist deshalb gleich ein ganzer Stadtteil schlecht? Viele tausend Menschen leben hier, ohne jemals auffällig zu werden. Viele Menschen engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich für Kinder und Jugendliche und machen viele Angebote möglich. Das passiert meistens nicht mit großem Medienrummel, denn darum geht es dabei ja auch nicht. Die Behauptung es gibt keine Angebote für 16- bis 18- jährige stimmt deshalb meiner Meinung nach nicht und ist eher demotiverend für alle Beteiligten, die sich für den Stadtteil und seine Bewohner engagieren.