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Neuland in Zeiten von Corona ist da …

Kathrin Osterwald berichtet von ihrer Arbeit 

… Mit der Sozialberatung
hinter Plexiglasschutz mit FFP2- Maske und bei geöffneter Tür. Das führt nach drei Stunden zwangsläufig zwar zu kalten Füßen, aber die Hilfesuchende danken uns die Präsenz vor Ort.

Bei NEULAND wird ihnen noch analog geholfen, wo sie vielerorts vor geschlossenen Behördentüren stehen.
Vermehrt kämpfe ich mich aufgrund von Hilfesuchenden in Kurzarbeit oder bedroht vom Verlust des Arbeitsplatzes durch entsprechende Anträge und lerne gerade wieder viel dazu. Wir telefonieren und schreiben Emails, wir können das. Aber für unsere Hilfesuchenden mit Sprachschwierigkeiten oder ohne Handy und PC sein, manchmal unüberwindbare Hürden. Danke Hajra und Athab für Eure Hilfe beim Übersetzen.

… Die Wohnungssuche läuft
Ulli und ich unterstützen weiter jede Woche vor Ort Wohnungssuchende mit Anschreiben an Vermieter oder begleiten sie zu Besichtigungsterminen. Letzten Monat konnten wir sogar einen großen Erfolg feiern. Wir haben einem aus der Türkei geflüchteten jungen Mann eine kleine Wohnung vermitteln können, in der er endlich in Ruhe für sein Studium lernen kann. Er hat nicht durch entsprechende Papiere überzeugen können, aber durch seine höflich-freundliche Art und mit selbst erlernten Deutschkenntnissen. Das motiviert!

… Der beliebte Nähtreff hat seinen Unterricht ins Netz verlagert
Das klappt jetzt langsam richtig gut und die Schülerinnen freuen sich, durch das wöchentliche Nähangebot ein wenig Abwechslung zu haben.

… Als Unterstützer für gute Ideen
Zum Beispiel für die beiden Schüler*innen Maya und Daniel, die ganz unbürokratisch Obdachlosen Wärme spenden wollten. Und damit zu NEULAND kamen, weil sie es nicht allein schafften. Und eine Garbsen weite Spendenwelle in Gang setzten und NEULAND zum Umschlagplatz für unzählige Schlafsäcke, Decken und warme Pullover machten.

… NEULAND als Begegnungsort funktioniert
auch unter Berücksichtigung aller Hygieneregeln. Das ist wichtig und gerade in der Arbeit mit Geflüchteten gibt es weiter viel Unterstützungsbedarf. Oder auch einmal anders herum: Du hast mir deutsche Wörter beigebracht – jetzt kaufe ich für Dich ein. Neue Ehrenamtliche wie Dennis, Luna, Levin und Nick, Aheen und Mohammad haben den Weg zu NEULAND gefunden. Auch ein Pläuschchen mit Menschen, die am Nachbarschaftsladen vorbeigehen und winken, tut gut und macht fröhlich.

 

… Neuland – als Corona Testzentrum
der Region Hannover fand bei kalten Temperaturen kurzerhand im Nachbarschaftsladen Unterschlupf, konnte 30 Schnelltests durchführen und auch mir ein negatives Ergebnis präsentieren.

Tut auch gar nicht weh – kitzelt nur ein bisschen.

… Nähe leben trotz Abstand!
Das Neuland-Leben geht weiter und Kontakte gehören einfach dazu. Ich nehme die Herausforderung an, denn NEULAND ist für und mit vielen Menschen zu einem vertrauten und sicheren Ort geworden. Wenn ich in diesen unruhigen und beängstigenden Zeiten diesen Ort weiter erhalten kann, tue ich das aus vollem Herzen. 

Kathrin Osterwald 
PS. 
Ich habe oft „wir“ geschrieben. Wir, das sind viele liebe Ehrenamtliche, die ich nicht alle beim Namen nennen kann und die alle zusammen in dieser besonderen Zeit Großartiges leisten.

Studierende der Hochschule Hannover im Gespräch mit Kathrin Osterwald  und Hajira Youssef von NEULAND über Integration und Gemeinschaft vor Ort

Stina Welzig und Paulina Kretschmar sprachen mit Kathrin Osterwald und Hajira Youssef:

„Willkommen in Garbsen“

Wie unsere Gemeinde die Flüchtlinge hilfreich mit begleitet

MARSPOINT und NEULAND sind zwei Projekte unserer Kirchengemeinde, die sich seit Jahren vorallem auch für Migranten einsetzen: Hausaufgabenhilfe und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, Anlaufstelle bei Fragen und  Unterstützung, Deutschkurse, Treffpunkte zum Austausch, ein Café zum Klönen für Erwachsene.

Anfang des Jahres lud die Stadt einzelne Bürger/innen und soziale Institutionen ein, um zusammen nach Möglichkeiten zu suchen, den in zunehmender Zahl ankommenden Menschen aus Kriegs- und Notgebieten der Erde ein wertschätzendes und hilfreiches An- und Willkommen in Garbsen zu geben.

Die Stadt erhält eine Woche vor Eintreffen Herkunft und Namen der Familien mit Anzahl und Alter der Kinder, hält Wohnungen für sie bereit, begrüßt sie und bringt sie in ihre Unterkunft.

Das Diakonische Werk und NEULAND übernehmen die Erstaufnahme der Flüchtlinge. Doch die ankommenden Menschen brauchen mehr. Die ersten 20 Ehrenamtlichen haben eine Ausbildung zum Integrationslotsen abgeschlossen, um nach ihren Möglichkeiten die Hilfesuchenden zu unterstützen und zu begleiten.

In unserem caritativen Sozialprojekt NEULAND ist Frau Kathrin Osterwald von unserer Kirchengemeinde angestellt. Ihre Stundenzahl konnte durch die Finanzierung der Stadt erhöht werden: Sie ist ab dem 1.5. die Koordinatorin der Integrationslotsen. Sie hat bereits die ersten Integrationslotsen in Familien vermittelt, die nun z.B. bei der Schulanmeldung der Kinder oder Behördengängen unterstützen, Deutschkurse möglich machen und Hilfen bei Alltagsfragen geben

Freiwillige, die bereit sind, sich für die Flüchtlinge zu engagieren, aber keine Ausbildung machen möchten, bilden einen Unterstützerkreis.

Die evangelische Kirche hat Pastor Grahe in Altgarbsen einen Teil seiner Arbeitszeit für diese caritative Aufgabe freigestellt. Er sammelt die Unterstützer in einer „Talente-Übersicht“. Wenn dann konkrete Hilfe gebraucht wird, kann er jemanden dafür ansprechen: mit Kindern lesen üben oder spielen, bei Begegnungstreffen (Café der Begegnungen) mithelfen, Deutschkurs für kleine Gruppen anbieten, beim Übersetzen helfen, beim Einkaufen…….

Außerdem leitet er den Kreis „Willkommen in Garbsen“, in dem Hauptamtliche der Stadt, der Kirchen und andere sozialer Einrichtungen im Austausch vernetzt sind, und er informiert im Internet unter:

www.herzlich-will.com

Wenn Sie mithelfen wollen…

sprechen Sie bitte Frau Osterwald bei NEULAND an. Jeden Freitag ist sie von 9:00-12:00 immer im Nachbarschaftsladen anzutreffen.

Wenn Sie zum Unterstützerkreis gehören wollen…

nehmen Sie bitte mit Pastor Grahe oder Bärbel Smarsli Kontakt auf.

Wenn Sie ein neues Gemeinde-Projekt mittragen wollen…

sprechen Sie bitte mit Frau Bärbel Smarsli.

Wenn Sie möchten, dass die „Willkommenskultur“ wächst….

seien Sie bitte wachsam, wenn Sie Ablehnung gegenüber Fremden erleben, und wenn Sie in sich Unbehagen gegenüber Migranten spüren, versetzen Sie sich einen Moment in sie hinein… und denken Sie an das Wort Jesu: „Ich war fremd, und ihr habt mich (nicht) aufgenommen“, als einen Satz, an dem sich in Gottes Augen der Himmel (auf Erden) entscheidet – und damit auch ein bereicherndes Miteinander aller Menschen in unserer Kirchengemeinde und in unserer Stadt.

Text: Bärbel Smarsli und Kathrin Osterwald

Caritas als Grundvollzug der Kirche

Caritas als GrundvollzugDer Caritasaus­schus­ses unserer Gemeinde möchte anre­gen, das soziale Enga­ge­ment der Pfarr­gemeinde aus der Per­spek­tive der Got­tes­bot­schaft Jesu, sei­ner Auf­for­de­rung zur Nach­folge, zu betrach­ten. Die ver­schie­de­nen Dienste der Cari­tas wer­den somit als eine Weise ver­stan­den, die Got­tes Dasein für die Men­schen, seine ver­bor­gene, hei­lende Gegen­wart im All­tag der Men­schen sicht­bar und erleb­bar macht. In der Nach­folge Jesu, der Nach­ah­mung sei­ner bedin­gungs­lo­sen Zuwen­dung zu den Men­schen, ist Cari­tas Kir­che par excel­lence!   Ewald Wirth, 13.05.2013: Caritas als Grundvollzug der Kirche