
Kapelle in Hülsede
Von St. Raphael ging es in Fahrgemeinschaften nach Hülsede,
nahe Lauenau. In der alten, gotischen Dorfkirche, die vollständig mit
biblischen Szenen ausgemalt ist,
wurde die Wanderandacht gehalten.
Am Ortsrand von Hülsede begann die Wanderung in den Süntel zum Dachtelfeld (Höhenunterschied 236 m). Eine Dachtel war bei den alten Sachsen eine Ohrfeige. Und diese wurden 882 an die Franken verteilt, die den Sachsen mit wenig christlichen Methoden das Christentum näher bringen wollten. Diese Schlacht endete mit einem deutlichen Sieg der Sachsen. Noch heute gibt es oben im Süntel Flurbezeichnungen wie Blutbachtal und Totental, die an diese Auseinandersetzungen erinnern.
Unser Aufstieg wurde durch Baumfällungen behindert. Beim Versuch, die Wegsperrung – durch den Wald – zu umgehen, kamen wir an eine hohe Böschung, die zunächst unzugänglich schien. Dennoch gelangten alle 18 Wander/er/innen, gehalten von starken Armen, wieder sicher auf den Wanderweg.
Auf dem Dachtelfeld versorgten wir uns aus dem Rucksack in einer Schutzhütte. Anschließend bewunderten alle die botanische Seltenheit der Süntelbuchen. Durch die herabhängenden Äste wirken diese Buchen wie große Hallen oder Säle. Auf dem selben Weg ging es zurück nach Hülsede zu den Autos. Der Bogen, den man spannen kann von der Schlacht auf dem Dachtelfeld bis zur gotischen Kirche in Hülsede, gab viel Gesprächsstoff über die Einführung des Christentums in unserer Gegend.
Text Ferdinand Koch, Bilder Heinrich Müller