Festgottesdienst zum Patronatsfest und zum 10-jährigen Bestehen der Großgemeinde St. Raphael mit den Kirchenstandorten St. Raphael, St. Maria Regina und Corpus Christi
Es war schön zu sehen, wie gut unsere Pfarrkirche gefüllt war, wie an manchen Sonntagen in der jüngsten Vergangenheit nicht mehr. Es gab etwas Besonderes zu feiern, wenn man einmal von der Eucharistiefeier an sich absieht.
Wir feierten den Namenspatron unserer Pfarrkirche – St. Raphael.
Menschen feiern gerne, es erfüllt sie mit Freude. Schade, dass der Hausherr „traditionell abwesend“ war, wie Frau Rita Weisser bei der Begrüßung in Vertretung des Pfarrers und des Pastoralrates mit leicht ironischem Einschlag ihr Bedauern ausdrückte. Unwissenheit über das Patronatsfest war ein Grund, obwohl die letzte Stelle von Hrn. Brosig dem Erzengel Michael, einem der drei heutigen Namenspatrone, geweiht war.
Es gab auch das 10-jährige Bestehen der Gemeindefusion zu feiern.
Zu feiern? Wenn man bedenkt, warum diese Fusion nötig wurde. Schwindende Mitgliederzahlen sind die eine Seite, aber auch der Rückgang der Hauptamtlichen ist mit ein Grund. Ist es der Zölibat, der nicht mehr die Anziehungskraft hat, sich Gott alleine zu schenken, obwohl die Einführung des Selben nicht nur fromme Gründe hatte? Oder daß den Frauen, theologisch unbegründet, das Priesteramt verweigert wird? Nicht zuletzt werden auch immer wieder materielle Gründe angeführt, die aber durch jüngste Geschehnisse Lügen gestraft werden.
Ja, es gab auch die 10 Jahre zu feiern. Drei, bis dahin eigenständige Gemeinden mussten einen gemeinsamen Nenner finden. Es gab schwere Zeiten und schmerzliche Momente, doch es steckte und steckt immer noch viel Leben in den Mitgliedern, und so konnte das Vorhaben auch gelingen. Die Grenzen werden mit der Zeit verblassen. Auch wenn manche resigniert haben und der Gemeinde den Rücken gekehrt haben. Doch beim Austausch nach dem Festgottesdienst – mit Federweißem und Zwiebelkuchen, waren die Glut aber auch der Schmerz zu spüren, dass es vielen Menschen nicht egal ist, was mit ihrer Gemeinde passiert.
Die Feier der Hl. Messe wurde in würdiger Weise von Pater Jojo zelebriert, assistiert von unseren beiden Diakonen und einer Anzahl von Ministranten. Die Lesung aus dem Buch Tobit wurde uns von Diakon Thomas Müller in schönen Bildern erläutert. Eine schöne Geschichte, „wie im Märchen“, wenn da nicht so viel von Gott die Rede gewesen wäre und sein Handeln an und mit den Menschen. Ja, wir sind mit unseren Sorgen nicht alleine. Er! leitet sein Volk / seine Gemeinde, darauf dürfen und müssen wir vertrauen, auch und gerade in Zukunft.
Die Fürbitten durften frei formuliert werden, symbolisiert durch Kerzen und „Diamanten“. Sie wurden zusammen mit Brot und Wein Gott bei der Gabenbereitung dargebracht.
Im Anschluss gab es im Pfarrheim bei Zwiebelkuchen und Federweißer oder einem Glas Bier die Gelegenheit, im Gespräch miteinander auf 10 Jahre zurück zu schauen und an einer Pinwand zu notieren, was einem über die Gottesdienstfeier hinaus persönlich wichtig ist an christlicher Gemeinschaft in Garbsen und Marienwerder.