
Das MISEREOR-Hungertuch 2021 „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“
von Lilian Moreno Sánchez © MISEREOR – © Härtl/MISEREOR
Was können wir mit unseren Füßen nicht alles machen! Unsere Füße tragen und stabilisieren uns, sie geben festen Stand. Beim Tanzen drücken wir mit ihnen unsere Freude aus und beim Pilgern lassen wir uns in die Weite Gottes tragen:
„Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ (Ps 31,9)
Verletzt verurteilen die Füße uns zur Unbeweglichkeit.
Schauen wir auf das ungewöhnliche MISEREOR-Hungertuch von Lilian Moreno Sánchez. Ein Triptychon mit kraftvollen Linien, die dynamisch zu schwingen scheinen. Anatomische Details fügen sich zu einem Bild: Ein Fuß kommt uns in der gesamten Breite auf hellem Grund entgegen. Zeichen-Kohle umreißt in großen Gesten die gebrochenen und verdrehten Knochen. Die Künstlerin hat ein Röntgenbild aus einer Klinik in Santiago de Chile verwendet. Opfer ist ein Mensch, der bei der Wahrnehmung seiner Bürgerrechte durch die Staatsgewalt verletzt worden ist. Seit Oktober 2019 protestieren in Chile viele Menschen öffentlich gegen Ungleichheit und ungerechte Strukturen. Hunderte wurden durch die Polizei geschlagen und verletzt.
Das Motiv des verwundeten Fußes steht hier stellvertretend für alle Orte, an denen Menschen gebrochen und zertreten werden. Aber es verweist auch auf unsere Bestimmung als Menschen: Wir sind mit unseren Füßen fest auf diese Erde gestellt, um unsere Wege zu suchen und zu gehen: Aufrecht, in Würde und Freiheit, in Gerechtigkeit und Solidarität!
„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“: ein Gebet in auswegloser Situation! Dieser Vers befreit bereits in dem Augenblick, in dem man seine Worte in den Mund nimmt: Fester Stand, weiter Raum – ein Gedanke, der aufatmen lässt. Der Psalm atmet den Duft der Freiheit, wenn Füße schwach, Wege uneben und Räume eng werden – so wie in den vergangenen Monaten, als die Corona-Pandemie unseren Radius massiv eingeschränkt hat.
Pirmin Spiegel / Misereor / Auszu aus Predigt zum Hungertuch
Das Motiv des verwundeten Fußes steht hier stellvertretend für alle Orte, an denen Menschen gebrochen und zertreten werden. Aber es verweist auch auf unsere Bestimmung als Menschen: Wir sind mit unseren Füßen fest auf diese Erde gestellt, um unsere Wege zu suchen und zu gehen: Aufrecht, in Würde und Freiheit, in Gerechtigkeit und Solidarität!
„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“: ein Gebet in auswegloser Situation! Dieser Vers befreit bereits in dem Augenblick, in dem man seine Worte in den Mund nimmt: Fester Stand, weiter Raum – ein Gedanke, der aufatmen lässt. Der Psalm atmet den Duft der Freiheit, wenn Füße schwach, Wege uneben und Räume eng werden – so wie in den vergangenen Monaten, als die Corona-Pandemie unseren Radius massiv eingeschränkt hat.
Pirmin Spiegel / Misereor / Auszu aus Predigt zum Hungertuch
Basis des Bildes ist ein Röntgenbild, das den gebrochenen Fuß eines Menschen zeigt, der in Santiago de Chile bei Demonstrationen gegen soziale Ungleichheit durch die Staatsgewalt verletzt worden ist.
Das Bild ist auf drei Keilrahmen, bespannt mit Bettwäsche, angelegt. Der Stoff stammt aus einem Krankenhaus und aus dem Kloster Beuerberg nahe München. Zeichen der Heilung sind eingearbeitet: goldene Nähte und Blumen als Zeichen der Solidarität und Liebe. Leinöl im Stoff verweist auf die Frau, die Jesu Füße salbt (Lk 7,37f) und auf die Fußwaschung (Joh 13,14ff ).
Das Bild ist auf drei Keilrahmen, bespannt mit Bettwäsche, angelegt. Der Stoff stammt aus einem Krankenhaus und aus dem Kloster Beuerberg nahe München. Zeichen der Heilung sind eingearbeitet: goldene Nähte und Blumen als Zeichen der Solidarität und Liebe. Leinöl im Stoff verweist auf die Frau, die Jesu Füße salbt (Lk 7,37f) und auf die Fußwaschung (Joh 13,14ff ).