Am Montag, 21. August 2017, war Father Gnanamuthu aus Südindien zu Gast in St. Raphael. Wie in jedem Jahr ist er zu einer Urlaubsvertretung in Deutschland und besuchte dabei auch seine Freunde und Unterstützer aus Garbsen.
Während Gnanamuthu tagsüber einem schwerkranken Freund die Krankensalbung im Krankenhaus spendete und Familien in Garbsen besuchte, wurde im Pfarrheim ein gemeinsames Essen von mehreren Frauen zubereitet. Vor dem Bildervortrag gab es ein sehr leckeres indisches Gemüsecurry mit Jeera-Reis (mit Kreuzkümmel) und Joghurt-Dip (mit Garlic).
Gnanamuthu berichtete vom Bau der Kirche, die seine Gemeinde in 15 Monaten in Eigenarbeit errichtet habe. Die Kosten für Material und Fachhandwerker hat unser indischer Freund komplett mit Spenden von im Ausland arbeitenden Angehörigen seiner Gemeinde und mit Spenden aus Deutschland finanzieren können.
Nach Einweihung der Kirche wurde Fr. Gnanamuthu von seinem Bischof zum Dekan für Philosophie in ein Priesterseminar berufen. Studium und Unterhalt der Studenten werden vom Bischof finanziert. Einige Studenten seiner Unterrichtsgruppe seien sehr arm. Damit sie an gemeinsamen Ausflügen und Exkursionen teilnehmen können, benötigten sie etwas Unterstützung.
Auch will Fr. Gnanamuthu arme Gemeindemitglieder seiner bisherigen Gemeinden weiterhin mit Rat und finanzieller Hilfe unterstützen. Vor allem Mütter mit Kindern benötigen Unterstützung, wenn der Ehemann verstorben ist oder als Gastarbeiter in einem anderen Land seine Familie vergessen hat. Diese Frauen sind oft nicht in der Lage, sich und die Kinder durch Arbeit zu ernähren. Hilfe zum Lebensunterhalt ermöglicht diesen Familien, dass die Kinder nicht zusätzlich arbeiten müssen, sondern die staatliche Schule besuchen können.
So kommen die Spenden gerade richtig, die persönlich übergeben wurden. Aber auch in der Kirchengemeinde wurde gesammelt: Spenden vom Indienkonto der Gemeinde, vom Spieleabend in St. Raphael und vom Frauenkreis St. Elisabeth betrugen 2.100 Euro.
Fr. Gnanamuthu dankt sehr herzlich den Spenderinnen und Spendern und allen, die diesen Abend in St. Raphael vorbereitet haben. Er freut sich, dass bei der Spendensammlung der Kirchengemeinde im Herbst auch wieder für seine Anliegen gespendet werden kann.
Situation der christlichen Kirchen in Indien: neben 80% Hindus und 12 % Muslimen gibt es laut Statistik nur 2,3 % Christen. Fr. Gnanamuthu schätzt, dass die Anzahl der Christen tatsächlich viel höher ist. Der indische Staat unterstützt vom hinduistischen Kastenwesen benachteiligte Menschen. Viele Angehörige der “Unberührbaren” (Dalits, Paria, Adivasi) lassen sich taufen und treten zum Christentum über. Das aber nur heimlich, da sie als Christen die staatliche Unterstützung verlieren würden.